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Thomas J. Mandl geht: Eine Ära in Rosenheim ist zu Ende

Verabschiedung von Thomas J. Mandl(rechts)durch den Vorsitzenden der Innphilharmonie, Martin Huber. re© Henning v.Rochow

Nach fast acht Jahren künstlerischen Schaffens endet die Zeit von Thomas J. Mandl in Rosenheim, in der er das kulturelle Leben nicht nur der Innphilharmonie, als deren künstlerischer Leiter er wirkte, sondern der Stadt und des Landkreises nachhaltig prägte. Mandl folgt einem Ruf als Professor für Dirigieren nach Tübingen an die Hochschule für Kirchenmusik.

 

Rosenheim:  „Beglückende Konzerte“ wollte er der Region schenken, so war sein Wunsch bei seiner Berufung im Jahr 2012. Durch konsequente Aufbauarbeit in Chor und Orchester ist dies gelungen. Eines der Höhepunkte war das Konzert zum 150-jährigen Bestehen der Stadterhebung in Rosenheim. Ein Werk aus der Gründungszeit sollte es sein, und eines, das für eine weltoffene Stadt in die Zukunft weist. So erklangen neben dem Requiem von Johannes Brahms zwei Uraufführungen. Eine war ein Auftragswerk der Innphilharmonie an den mehrfach ausgezeichneten Komponisten Johannes Schachtner („Vierzehn – Tableau dramatique“). Daneben stand – quasi als ein Geschenk Thomas J. Mandls an die Stadt Rosenheim – seine eigene Komposition „Lebenslauf“ nach Texten von Hölderlin.

Musikverein älter als die Stadt selbst

Maßgeblich inspirierte er die Umgestaltung des damaligen Musikverein Rosenheim, der älter als die Stadt Rosenheim selbst ist, zu einer weltoffenen „Innphilharmonie“. Mit der Änderung des Namens ging eine gründliche Neuorientierung des Vereins einher.

Innovative Programmgestaltungen prägten die Konzerte der Innphilharmonie, unter anderem mit selten aufgeführten Werken wie die große und opernhafte „Messa di gloria“ von Giacomo Pucchini, die Chorfantasie von Beethoven, unbekannte Vertonungen von Marien-Texten, zum Beispiel von Carl Philipp Emmanuel Bach, Mendelssohn und Schubert oder die „Coronation Anthems“ von Händel, aus der die Hymne der Fußball-Champions-League stammt.

Die großen Werke für Chor und Orchester wie Bachs Passionen oder das Weihnachtsoratorium, das Requiem von Mozart oder Brahms wurden vom Publikum gerne angenommen. Die außergewöhnlichen Programmfolgen der Konzerte mit verschiedenen Genres und Stile überzeugten ebenso. So standen moderne A-capella-Werke des Amerikaners Morton Lauridsen neben Bach, Solokonzerten von Beethoven, Mozart, Bruch und ließen Oratorien in einem neuen Licht erscheinen.

Lange in Erinnerung wird das jüngste „Best of operas“ bleiben. Internationale Solisten holte er ebenso in die Stadt wie er jungen begabten Rosenheimer Talenten eine Bühne vor großem Orchester bot.

Neue Programmformate beleben das kulturelle Leben der Stadt: „Rosenheim singt“ zum Beispiel, ein Miteinander vieler Chöre an verschiedenen Aufführungsorten. Der „musikalische Stadtspaziergang“ ist heute eine der meistgebuchten Stadtführungen. Mandl initiierte auch zahlreiche Benefizkonzerte.

Impulse für die Zukunft

Das kulturelle Leben der Stadt prägte er maßgeblich mit. Die Programmhefte der Meisterkonzerte im Kuko entstammten beispielsweise seiner Feder. Mit den gerne gehörten Einführungsvorträgen zu diesen Konzerten erschloss er weitergehende Zusammenhänge und erweiterte das Hörverständnis des Publikums. So mancher Impuls, den er im kulturellen Leben der Stadt gab, wird auch in Zukunft Früchte tragen.

Veröffentlicht auf ovb-online am 20.02.20