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„Innphilharmonie soll zur musikalischen Visitenkarte Rosenheims werden“

OVB vom 29.09.2021:

Andreas Penninger dirigiert das Orchester der „Innphilharmonie“.© Janka

Nicht vom Glück begünstigt war der Start von Andreas Penninger als neuer künstlerischer Leiter der „Innphilharmonie“. Kaum hatte der Österreicher, Jahrgang 1981, die Nachfolge von Thomas Mandl angetreten, kam Corona und legte das Kulturleben lahm. Nun gibt er endlich sein Debutkonzert vor Rosenheimer Publikum.

Was hat Sie bewogen, sich bei der „Innphilharmonie“ zu bewerben?

Andreas Penninger: Die Kombination aus Chor und Orchester. So hat man beide Ensembles, kann bei der Einstudierung alles formen und gute Konzerte machen, weil beide Ensembles die gleiche Interpretation einstudiert haben.

Wie geht es Ihnen damit, dass die „Innphilharmonie“ überwiegend aus Amateuren besteht?

Penninger: Laien können genauso enthusiastisch sein wie Profis. Vielleicht ist es technisch nicht immer ganz perfekt, aber die Leidenschaft stimmt und das ist das Wichtigste.

Im November 2019 haben Sie sich „Feuergluten der Oper“, das Abschiedskonzert von Thomas Mandl mit der „Innphilharmonie“ angehört.

Penninger: Genau. Da dachte ich mir, dass es für mich passen könnte. Es war eine gute Mischung und das Niveau von Chor und Orchester war sehr hoch. Das Programm war vielfältig, zudem war die Sopransolistin ausgezeichnet.

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Wie verliefen die ersten Proben?

Penninger: Es hat von Anfang an gut gepasst, ich habe ein neugieriges, inspiriertes Ensemble voller Tatendrang angetroffen.

Dann kam die Pandemie und mit ihr eine Zeit, die für alle schwierig war. Wie haben Sie diese Zeit erlebt?

Penninger: Zu Beginn wollte man es nicht wirklich wahrhaben. Man hoffte, es würde bald vorbei sein. Aber es war mir immer wichtig, Kontakt zu halten und zu schauen, wohin die Reise führt. Dann wurde beschlossen, dass ich nach dem ersten Lockdown das Jahr mit Chor und Orchester fertig mache, damit eine gewisse Kontinuität gewahrt bleibt.

Was für Projekte gab es in dieser Zeit?

Penninger: Wir haben bei „Rosenheim singt“ mitgemacht und haben an verschiedenen Plätzen der Stadt im Freien musiziert. Dem Chor tat es gut, wieder mal auftreten zu können. Im Oktober folgte ein Orchesterkonzert mit einem reinen Streicherprogramm, kurz bevor wieder alles geschlossen wurde.

Wie haben Sie die Aufnahme in die Ensembles der „Innphilharmonie“ empfunden?

Penninger: Ich habe mich von allen Beteiligten sehr herzlich aufgenommen gefühlt. Mir strahlte unglaublich viel Wärme entgegen, das hat mich berührt und gefreut. Das spüre ich nach wie vor und es wird weiter wachsen.

Was sind Ihre Visionen und Pläne für die nächsten Jahre mit der „Innphilharmonie“?

Penninger: Zunächst müssen wir schauen, wann man wieder einigermaßen normal proben, musizieren und auftreten kann. Dann möchte ich gern ein wenig die ausgetretenen Wege verlassen. Wir werden beispielsweise im April die „Misa a Buenos Aires“ von Palmeri, eine Tangomesse, aufführen. Ein großes Mendelssohn-Konzert ist für nächsten Herbst in Planung, dann ein Konzert mit Filmmusik. Man darf sich schon auf viele neue Dinge freuen. Ich strebe eine Mischung aus Bewährtem und neuen Dingen an.

Nun gibt es erstes das Orchesterkonzert am 9. Oktober.

Penninger: Wir werden im Kuko ein schönes österreichisches Programm machen, das mich als Österreicher natürlich zum Einstand sehr freut. Es wird eine Symphonie von Joseph Haydn geben, und zwar „Le Matin“ (der Sonnenaufgang), dann das Klarinettenkonzert von Mozart und zum Abschluss Schuberts 5. Symphonie. Als weiterer Höhepunkt werden am 7. November endlich mal wieder Chor und Orchester gemeinsam auftreten, und zwar im Salzburger Dom mit Schuberts Messe in G-Dur.

Welche Zielgruppen möchten Sie in Zukunft besonders erreichen?

Penninger: Wir müssen alle ansprechen. Wenn wir fit für die Zukunft werden wollen, müssen wir auch jüngeres Konzertpublikum begeistern. Ein Palmeri, ein Jenkins oder Filmmusikprojekt sind dazu sicher geeignet. Natürlich geht es außerdem darum, jüngeren musikalischen Nachwuchs für die Ensembles zu gewinnen. Meine Vision ist, dass wir zur musikalischen Visitenkarte der Stadt werden. Ziel sollte sein, dass irgendwann jeder Orchestermusiker und jede Chorsängerin aus der Region Lust bekommt, in diesem Ensemble mitzuwirken. Ich freue mich sehr auf die Arbeit, auf das neue Team, das es jetzt mit einer neuen Vorstandschaft gibt. Wir sind sehr motiviert. In fünf Jahren können wir dann schauen, wo wir stehen.

Soirée musicale am 9. Oktober

Am Samstag, 9. Oktober, um 19 Uhr findet im Kultur- und Kongress-Zentrum ein Konzert unter dem Titel „Soirée musicale“ mit Musik von Haydn, Mozart und Schubert statt.

 

Veröffentlicht auf OVB Online am 29.09.2021