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Künftig spielt die Innphilharmonie

Rosenheim – Das Benefizkonzert im Ballhaus zugunsten der Förderung der Musik an den Grundschulen Aising und Pang unter dem Dirigat von Thomas J. Mandl war das letzte Konzert des Rosenheimer Musikvereins, aber nicht das letzte der Klangkörper, denn Chor und Orchester haben beschlossen, den alten Namen „Musikverein“ abzulegen und sich fortan „Innphilharmonie Rosenheim“ zu nennen. Weiter wirkte beim Konzert auch der Chor „Innharmonie“ aus Wasserburg unter seiner Leiterin Anja Schwarze-Janka mit.

Kaum zu glauben, mit welcher Leichtigkeit der junge Rosenheimer Geiger Norman Spaeth sein Instrument beherrscht. In Johann Sebastian Bachs E-Dur Violinkonzert durfte ein staunendes Publikum zum ersten Mal den hochbegabten Nachwuchsmusiker bewundern. Auf dem bunten musikalischen Programm standen neben Bachs Violinkonzert Werke von Mozart und Dvorak sowie klassische Chorliteratur, Spiritual und Volkslied.

Den Auftakt machte das Allegro von Mozarts Divertimento in D-Dur. Das Orchester des Musikvereins spielte diesen spritzigen Satz mit zupackendem Schwung, spürbarer Freude und Leidenschaft. Thomas J. Mandl animierte die Streicher mit sparsam konzentrierten Gesten zu einer temporeichen Interpretation, die vom Publikum viel Applaus erhielt. Nach den einführenden Worten von Annette Kopf, die über Geschichte und zukünftige Aufgaben des Rosenheimer Musikvereins informierte, brachte Norman Spaeth zusammen mit dem Orchester Bachs E-Dur Violinkonzert zum Erklingen. Den lebhaften Eröffnungssatz, aber auch in das von einer Basstonfolge grundierte melodisch ruhige Adagio spielte Spaeth mit makelloser Souveränität, die ruhigen Passagen beseelt und ausdrucksvoll. Solist und Orchester standen stets in einer harmonischen klanglichen Balance. Mitreißend war das fröhliche Finale, in dem die Geige zur geschmeidigen Streicherbegleitung mit übermütigen Trillern zu jubilieren schien.

Geistliche Choräle von Anton Bruckner zeigten die hohe Klangkultur der Sänger. Das „Tantum ergo“ und das „Locus iste“ bildeten zu Bach einen feierlich ernsten Kontrast. Der Chor sang präzise artikuliert mit raumfüllender Kraft, die hohen Stimmen klangen klar und rein. Eine Verabschiedung des Sommers intonierte der Chor in einem ruhig dahinfließenden schwedischen Sommerpsalm, dessen erste Strophe in der Originalsprache erklang. Zu Herzen ging ein slowenisches Volkslied, freudige Zuversicht verbreitete der Chor mit Clara Schumanns Komposition „Vorwärts“.

Ein abwechslungsreiches Programm präsentierte die „Innharmonie Wasserburg“. Da erklangen zuerst ein mittelalterlicher Choral, dann Heine- und Ringelnatzvertonungen von Uli Führe und das Lied „Warum sing ich überhaupt im Chor?“, eine Frage, die Anja Schwarze-Janka mit ihrem Ensemble witzig und stimmschön beantwortete. Vorher betörte die Chorleiterin die Hörer in einem Mendelssohn-Duett zusammen mit der erst 15-jährigen Emilie Jung. Lebhaft und fröhlich war auch das Duett „Die Schwestern“ von Johannes Brahms. Nach dem ersten Satz aus Dvoraks „Streicherserenade“ in E-Dur, einem Spiritual und dem „Jagdlied“ von Mendelssohn sang der ganze Chor als Zugabe für den begeisterten Beifall zum Abschluss noch das Volkslied „Kimmt scho hoamli die Nacht“.

 

Veröffentlicht auf OVB Online am 02.11.2017